Spazierengehen mit der Wohnungskatze an der Leine?

Wie bei manch anderen Themen rund um die Katze, scheiden sich auch hier die Geister und die Ansichten dazu reichen von absoluter Begeisterung über nicht artgerecht bis hin zu Tierquälerei. Wer mit dem Gedanken spielt, sein Samtpföt-chen an der Leine spazieren führen zu wollen, der sollte vorher unbedingt das Für und Wider abwägen und individuell für sich prüfen, ob es für ihn und seine Mieze wirklich Sinn macht. Selbst wenn es gut gemeint ist, darf es keiner Katze aufgezwungen werden. Das Tierwohl muss immer an erster Stelle stehen und nicht der Wunsch des Menschen. Wichtig ist es zunächst, sein Minitigerchen be- reits gut einschätzen zu können, da nicht jedes Kätzchen dafür geeignet ist. Der  Charakter und die typischen Verhaltensweisen des Tieres sind entscheidend, ob es an der ganzen Angelegenheit Gefallen finden wird oder diese eher in Stress ausartet. Dies gilt natürlich ebenso für ältere Katzen. Aber auch der Zweibeiner ist gefordert und sollte gewisse Voraussetzungen mitbringen.

 

Folgende Fragen wären deshalb vor Trainingsbeginn zu beantworten:

 

  • Hat man überhaupt genug Zeit, Ruhe und Gelassenheit, um mit der Katze  geduldig zu üben und später, wenn sie sich ans Gassi gehen gewöhnt hat, auch, um sie regelmäßig auszuführen?

 

  •   Wie stark sind die Bindung und das Vertrauensverhältnis zwischen dem Menschen und seiner Katze? Lässt sie sich problemlos hochnehmen und herumtragen?

 

  • Wie geht die Katze mit ungewohnten Situationen um? Ist sie neugierig und abenteuerlustig, wobei ein gesunder Respekt ganz normal ist, oder zeigt sie sich auffallend nervös, schreckhaft und gerät leicht in Panik?

 

  • Wie verhält sich die Katze fremden Menschen gegenüber? Ist sie kontaktfreudig und aufgeschlossen oder scheu, ängstlich, läuft lieber weg und versteckt sich?

 

  • Bleibt die Katze bei lauten oder unbekannten Geräuschen ruhig und gelassen oder erschrickt sie schnell und zuckt zusammen?

     

  • Hat sich die Katze gut an ihren Transportbehälter gewöhnt und würde dieser auch als Zufluchtsort von ihr genutzt werden?

 

Ist die Mieze selbstsicher genug und sieht man die Grundvoraussetzungen als erfüllt an, mit ihr auf Outdoor-Entdeckungsreise gehen zu können, sollte man sich trotzdem über weitere Punkte im Klaren sein:

 

Statt Freigang mit der Katze an der Leine nach draußen?

Kann oder möchte man, aus welchen Gründen auch immer, seiner Fellnase kei-nen Freigang gewähren und denkt, Leinenspaziergänge wären stattdessen die perfekte Alternative, so muss das auf jeden Fall verneint werden. Sicher gibt es Miezen, die ihre geführten Ausflüge in die Natur genießen und ihre Freude an den unterschiedlichen Umwelteindrücken haben. Man darf hier jedoch keinen Vergleich mit Hunden anstellen, die brav neben Frauchen oder Herrchen herlau-fen. Wird die Katze an die Leine gelegt, ist sie in ihren natürlichem Trieb und Bewegungsmuster absolut eingeschränkt. Freigänger sind autonom unterwegs, durchstreifen in ihrem Tempo kreuz und quer ihr Revier, klettern auf Bäume, lieben es, sowohl längere Zeit ruhig dazusitzen und zu beobachten und zu lauern aber auch zu jagen und unabhängig Neues zu erkunden.

 

 

Mehrkatzenhaushalt und Leinenspaziergänge

Reine Stubentiger werden in der Regel nicht alleine gehalten, da sie mindes- 

tens einen Katzenkumpel zum Spielen, Kuscheln und Schmusen brauchen. Al-leine gleichzeitig mit zwei oder mehreren Miezen an der Leine einen Spaziergang zu machen, falls sie alle dafür geeignet wären, ist meist schwierig bis unmög-lich. Wie man das in Zukunft handhaben würde, sollte man sich natürlich auch vorher gut überlegen. Bleibt der eine oder andere Stubentiger aber doch lieber drinnen in seiner geschützten Umgebung, kann es nach der Rückkehr der „Spa-ziergänger-Katzen“ aufgrund ihres veränderten Geruchs jedesmal zu Anfeindun-gen kommen und es sich auf Dauer negativ auf die Beziehung der Tiere unter-einander auswirken.

 

 

Verhaltensänderungen bei Katzen nach Spaziergängen an der Leine

Katzen, die von klein auf nur in der Wohnung gehalten werden, kennen es nicht anders und vermissen somit auch nichts. Werden die Miezen aber daran ge-wöhnt, regelmäßig an der Leine rausgehen zu dürfen und finden dann immer mehr Gefallen daran, ist es möglich, dass der Drang nach draußen immer größer wird. Mit der Zeit kann es dann sein, dass sich die Stubentiger drinnen nicht mehr wohl fühlen und ihrem Wunsch durch penetrantes lautes Miauen und an der Tür kratzen Ausdruck verleihen. In extremen Fällen legen die Miezen auch Verhaltensauffälligkeiten an den Tag wie Unsauberkeit, Aggressivität und Zerstö-rungsattacken. Besteht die Möglichkeit, den Samtpfoten ein Freigehege im Gar-ten zu bieten oder einen Balkon, der mit einem Netz gesichert ist, das eine oder andere Aussichtsplätzchen bereithält und zum Beispiel noch mit einer Katzen-graswiese ausgestattet ist, kann das deshalb in sehr vielen Fällen, sowohl für den Menschen als auch für die Tiere, die entspanntere Alternative zum Spazier-gang an der Leine sein.

 

 

Wann es von Vorteil ist, wenn die Mieze angeleint werden kann

Es gibt tatsächlich Miezen, die Ihren Spaß daran haben, an der Leine etwas von der Welt da draußen erkunden zu dürfen. In bestimmten Situationen kommt es einem sogar zugute, wenn die Samtpfoten schon mit dem Leinelaufen vertraut gemacht wurden. Ist die Katze zum Beispiel mutig und neugierig, hat dazu auch keine Probleme im Auto mitzufahren, sodass es möglich ist, sie zu Besuchen oder in den Urlaub mitzunehmen, kann sie sowohl bei längeren Strecken zwi-schendurch herausgelassen als auch am Zielort sicher an der Leine geführt werden.

 

Nach dem Umzug mit einer Freigänger-Katze, bis sie sich eingewöhnt hat und alleine raus darf oder mit einem Kitten, dem Freigang gewährt werden soll, kön-

nen die ersten Rundgänge im neuen Revier mit den Tieren an der Leine unter-nommen werden. Aber auch ein Freigänger, der kränkelt oder den man nach einer Krankheit zur Sicherheit noch nicht alleine wieder ins Freie lassen möchte, hat so die Möglichkeit, sich wenigstens eine gewisse Zeit im Freien aufzuhalten.

 

In manchen Fällen ist es sogar bei der Zusammenführung von Katzen hilfreich,

wenn sie an die Leine gewöhnt sind. Auf diese Weise kann für den notwendigen Abstand gesorgt oder eine wilde Verfolgungsjagd verhindert werden, wenn die alteingesessene Fellnase sicherheitshalber erst an der Leine gehalten wird, um den Neuzugang zu begutachten. Dabei ist es natürlich wichtig, sie immer wieder zu streicheln, mit ihr beruhigend zu sprechen und sie auch mit dem einen oder anderen Leckerli zu belohnen, um sie bei Laune zu halten, da sie ja angeleint ihrem Temperament nicht freien Lauf lassen kann.

 

 

Das passende Katzengeschirr finden

Möchte man sein Kätzchen oder eine auch schon ältere Mieze ans Leinelaufen gewöhnen, ist es zunächst wichtig, dass passende Zubehör sorgfältig auszu-wählen. Halsbänder sind dazu nicht geeignet, da hier ein erhöhtes Verletzungs-risiko besteht, bei dem Luftröhre, Kehlkopf, Halsmuskulatur und Halswirbel in Mitleidenschaft gezogen werden können. Daher ist es besser, die Katze  immer mit einem Geschirr an der Leine zu führen. Dieses muss bestmögliche Sicherheit und optimalen Tragekomfort durch eine exakte Passform bieten. Es darf also we-der zu locker sitzen noch reiben oder einschneiden. Außerdem sollte es einfach und leicht an- und ausgezogen werden können, ohne es dabei der Katze über den Kopf ziehen zu müssen. Zur Auswahl stehen Soft-, Riemen- und Sicherheits-geschirre. Letztere sind mit einem zusätzlichen Bauchgurt ausgestattet, aber auch individuelle Maßanfertigungen sind möglich. Für sehr große Katzen kann es unter Umständen auch ein Geschirr für kleine Hunderassen sein, dabei ist jedoch besonders auf die Ausbruchssicherheit zu achten. Die ganz Kleinen bekommen ein spezielles Kätzchengeschirr, das sehr leicht ist. Bei Langhaarkatzen sind Klettverschlüsse weniger geeignet, da sich die Haare darin verfangen können. 

Befindet sich am Geschirr ein Glöckchen, mag das zwar recht niedlich aussehen, sollte aber unbedingt entfernt werden, da das ständige Klingeln für die Tiere eine erhebliche Belästigung darstellt.

 

 

Welche ist die beste Katzenleine?

 

Neben dem passenden Katzengeschirr ist die richtige Leine ein weiteres wichti-ges Teil, um seine Samtpfote sicher und entspannt ausführen zu können. Meis-tens gibt es beide bereits im Set zu kaufen. Die mitgelieferte Leine ist oft sehr kurz (Führleine) und eignet sich gut zum Eingewöhnen für die ersten Spazier-gänge, da die Katze so auch besser unter Kontrolle gehalten werden kann. Wenn es nach einiger Zeit gut klappt und man seiner Mieze mehr Bewegungsradius zu-gestehen möchte, besteht die Möglichkeit, sich eine Schlepp- oder Flexileine (Rollleine) mit bis zu 15 Meter Länge zuzulegen. Dabei hat natürlich jede ihre Vor- und Nachteile und welche Leine mit welcher Länge sinnvoll ist, hängt so-wohl von der Katze als auch von der Umgebung ab, wo die Fellnase Gassi gehen darf. Zusätzlich zu jeder Leine ist ein Bungee Katzenleinen-Adapter empfehlens-wert. Durch dessen Rückdämpfung von ruckartigen Bewegungen werden sowohl die Wirbelsäule als auch die Gelenke der Katze geschützt. Sehr ausführliche In-formationen und Entscheidungshilfen für Geschirr und Leine findet man im In-ternet zum Beispiel unter blogkatzen.

 

 

Wie gewöhnt man seine Katze an Geschirr und Leine?

Erstes Kennenlernen

Nachdem das passende Katzengeschirr samt Leine gefunden wurde, müssen erst das Anlegen und Tragen allmählich in mehreren kleinen Schritten trainiert wer-den, bevor es damit vor die Tür geht. Je jünger das Kätzchen dabei ist, desto besser, aber auch mit einer älteren Samtpfote ist es natürlich möglich. Ist diese   sogar bereits schon mit dem Clickertraining vertraut, ist das dabei eine gute Un-terstützung. Wichtig ist es auf jeden Fall, stets liebevoll, geduldig und entspannt zu bleiben, immer beruhigend mit der Katze zu sprechen und mit Lob und Beloh-nungshäppchen nicht zu sparen. Zu allererst sollte die Mieze ihre Ausrüstung in Ruhe begutachten dürfen. Dazu liegt diese ein paar Tage am Boden, sodass sie jederzeit beschnuppert und sogar ins gemeinsame Spiel mit integriert werden kann, indem man zum Beispiel ein Bändchen oder eine Spielangel über das Ge-schirr zieht und es dem Kätzchen fangen lässt. Auf diese Weise hinterlässt die Miez auch sogleich ihre eigene Duftmarke darauf.

 

 

Zuerst die Katze mit dem Geschirr vertraut machen

Bis eine Katze das Tragen ihres Geschirrs problemlos akzeptiert, vergehen oft mehrere Wochen. Wichtig ist das regelmäßige Training und dabei nichts zu überstürzen. Die Mieze ist es, die bestimmt, in welchem Tempo es vorangeht. Bevor ihr das Geschirr angezogen wird, sollte man es zuerst ein paarmal nah neben der Katze ablegen, wenn sich diese in einer ruhigen und entspannten Position befindet. Bekommt sie auf dem Teil ein paar Knusperhäppchen serviert, macht es ihr das auf jeden Fall gleich sympathischer. Während die Fellnase ihre Belohnung verspeist, können die Verschlüsse auf und zu gemacht werden, so-dass sie sich auch gleich an dieses Geräusch gewöhnen kann. Als nächstes legt man der Katze das Geschirr auf den Rücken und nimmt es anfangs auch gleich wieder weg. Je nachdem, wie die jeweilige Reaktion ausfällt, verbleibt es dann mit der Zeit immer länger auf ihr, bis es sie nicht mehr sonderlich stört. Dabei kann man sie zur Ablenkung noch Malz- oder Lachspaste schlecken lassen.

 

  

Das Anlegen und Tragen des Geschirrs mit der Katze trainieren

Bleibt die Katze mittlerweile entspannt und gelassen während das Geschirr auf ihrem Rücken liegt, kann es im nächsten Schritt erst einmal locker angelegt wer-den. Eine behutsame Vorgehensweise und liebevolles Zureden sind dabei wich-tig. Nach Lob und Belohnung wird das Geschirr auch gleich wieder abgenommen. Je nachdem, wie es die Samtpfote duldet, lässt sich die Tragedauer im Idealfall bei den folgenden Trainingseinheiten langsam immer weiter steigern. Um die Aufmerksamkeit der Mieze währenddessen auf etwas anderes zu lenken, kann sie mit ihrem Lieblingsspielzeug oder auch etwas Neuem, dass ihr Interesse weckt, beschäftigt werden. Genauso gut ist es jedoch möglich, dass das Ge-

schirr  eine sehr bedrohliche Wirkung auf die Katze hat und sie sich, nachdem es ihr angelegt wurde, einfach umfallen lässt und nicht mehr bewegen mag. Eine Federangel, die ihren Jagdtrieb weckt, kann hier meistens Abhilfe schaffen. Man-che Miezen reagieren beim ersten Mal aber auch panisch und suchen das Weite.   Jetzt muss das Tier erstmal wieder beruhigt und von dem für sie lästigen Fremd-körper befreit werden. In solchen Fällen ist es ratsam, erst nach ein paar Tagen einen erneuten Versuch zu starten. Die Übungseinheiten sollten immer bei ge-schlossener Tür in einem Raum stattfinden, wo keine Gefahr besteht, dass sich die Fellnase in ihrer Aufregung verletzen oder verkriechen kann.

 

 

Katze an das Leinelaufen gewöhnen

Das Leinentraining beginnt erst dann, wenn sich die Samtpfote mit ihrem Ge-schirr so angefreundet hat, dass es sie nicht mehr zu sehr stört, sie es für etwas längere Zeit duldet und man ihr bereits damit ihre Runden in der Wohnung dre-hen lassen kann. Dabei muss die Katze zur Sicherheit aber immer beaufsichtigt werden, da es schlimmstenfalls möglich ist, dass sie, je nach Model ihres Ge-schirrs, doch irgendwo hängen bleiben könnte, in Panik gerät und sich verletzt. So eine Erfahrung würde den bisherigen Erfolg natürlich schnell wieder zunichte machen. Wird die Katze dann schließlich beim letzten Trainingsschritt, bevor es nach draußen geht, an die Leine gelegt, kann sie auch dabei erst einmal ängst-lich oder aufgeregt reagieren, da sie jetzt doch in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt ist. Hier gilt es ebenfalls, mit dem Tier beruhigend zu sprechen und es mit ein paar leckeren Snacks zu belohnen, um von der neuen Situation etwas abzulenken. Mit der Zeit sollte sich die Dauer der einzelnen notwendigen Übungseinheiten, die weiterhin noch innerhalb ihres vertrauten Reviers statt-finden, auch wieder nach und nach steigern lassen ohne die Katze dabei zu über-fordern.

 

 

Wo geht man am besten mit der Katze spazieren und welche Gefahren können dabei lauern?

- im Garten

Sobald das Indoor-Training weitgehend den gewünschten Erfolg zeigt und sich die Katze an der Leine relativ entspannt durch die Wohnung oder das Haus füh-ren  lässt, können die ersten Schritte vor die Tür folgen. Jetzt wird die Samtpfote mit vielen neuen Eindrücken und ungewohnten Geräuschen konfrontiert und so von ihrem vielleicht doch noch etwas unliebsamen Outfit abgelenkt. Um die Fell-nase nicht zu überfordern, sollte man auch hier überlegt vorgehen und mit kur-zen Ausflügen beginnen. Diese können dann nach und nach ausgedehnt werden, natürlich nur, falls die Katze daran Gefallen findet. Wer einen Garten hat, ist da-bei klar im Vorteil, da hier zum einen das Risiko für unkontrollierbare Zwischen-fälle sehr gering ist und zum anderen eine schnelle Rückkehr in die vertrauten vier Wände möglich wäre. So manchen Miezen reicht es auch schon, wenn sie sich eine zeitlang nur im Garten aufhalten und dort ihre täglichen Runden drehen können. Auf gar keinen Fall darf eine Katze mit der Leine angebunden und unbe-aufsichtigt sich selbst überlassen werden. Vorsicht! Kein Schneckenkorn zur Schädlingsbekämpfung einsetzen. Aufgrund der Lockstoffe und des süßlichen Geschmacks werden auch Katzen davon angezogen und fressen es gerne oder aber es bleibt an den Pfötchen haften und wird abgeschleckt. Je nach Inhalts-stoffen  kann es für die Fellnasen lebensgefährlich sein. Darauf ist ebenfalls zu achten, wenn man seinen Stubentiger in den Garten von Freunden oder Be-kannten mit nimmt. Außerdem ist es ratsam, von Februar bis Oktober nach je-dem Spaziergang  das Fell der Mieze auf Zecken zu kontrollieren.

 

- in geeigneter Umgebung

Wer keinen Garten vor der Haustür hat und sich auch die nähere Umgebung nicht gerade zum Gassi gehen mit seinem Stubentiger eignet, sollte sich, bevor es nach draußen geht, erstmal nach einer ruhigen geeigneten Gegend umse-hen, wo die Mieze keiner extremen Reizüberflutung ausgesetzt wird. Ideal wären zum Beispiel eine eher abgelegene und gut überschaubare Grünfläche oder auch breitere Waldwege, wo kaum eine Gefahr besteht, dass die Katze zum Beispiel durch Lärm, Autos, Radfahrer, Spaziergänger oder Hunde erschrickt und in Panik gerät, also abseits von Straßen, Parks, Spielplätzen, Spazier- und Radwegen. Je nach Gegebenheiten muss dann oft erstmal eine weitere Strecke mit dem Auto zurückgelegt werden, bevor man das gewählte Ziel erreicht. Daher ist es natür-lich von Vorteil, wenn die Mieze schon einige Lektionen vom „Mitfahr-Training“ hinter sich hat und mit ihrem Transportbehälter bereits bestens vertraut ist. Die-ser kann anfangs beim Spazierengehen als sicherer Rückzugsort für die Katze mitgenommen werden, falls es doch zu einem unerwarteten Zwischenfall kom-men sollte. Sehr wichtig ist es auch hier wieder, in jeder Situation ruhig und ge-lassen zu bleiben, liebevoll mit der Samtpfote zu sprechen und sie zwischen-durch mit Streicheleinheiten und Leckerlis zu belohnen.

 

 

Was gibt es noch zu beachten, wenn man seine Katze an der Leine ausführt?

Leinenspaziergänge mit der Katze laufen anders ab als die mit Hunden. Wer mit seiner Mieze Gassi geht, muss sich darüber im Klaren sein, dass sie nicht bei Fuß geht und sie es ist, die das Tempo bestimmt. Dabei ist es nichts Außergewöhn-liches, wenn sie anfangs nicht gleich losmarschiert, sondern sich draußen erst einmal niederlässt und nicht mehr von der Stelle rührt, um sich zu orientieren und zu beobachten. Man lässt die Samtpfote geduldig gewähren, streichelt sie und versucht nicht, sie wegzuziehen, um sie so zum Weitergehen zu animieren. Das Gleiche gilt natürlich ebenso, falls die Fellnase während des Spaziergangs ab und zu eine Pause einlegt, ein Weilchen stehen bleibt und sich umschaut. Die Leine wird aber immer gut festgehalten, egal ob die Katze in Bewegung ist oder nicht, da es jederzeit sein könnte, dass sie erschrickt und die Flucht ergreifen würde. Da es der Mieze Sicherheit gibt, wenn sie vertraute Menschen sieht, wäre es hilfreich, die ersten Male eine zweite Person dabei zu haben, die voraus geht. Durch die Spaziergänge sind Katzen beschäftigt und mehr ausgelastet, die täglichen Spieleinheiten können dadurch eventuell verkürzt werden, dürfen aber deshalb nicht ausfallen.

 


Mögliche Gefahren

Gönnt man seiner Katze den Spaß und lässt sie auf einen Baum klettern, dann besser nur bis zu einer Höhe, wo sich noch keine Äste befinden in denen sie sich mit der Leine verfangen könnte. Von dichtem Gebüsch wird der Stubentiger eher  ferngehalten, da hier die Gefahr groß ist, dass sich die Leine verheddert. Außer-dem ist es nicht ratsam, seine Samtpfote aus Pfützen mit abgestandenem Re-genwasser trinken zu lassen, da es möglich ist, dass diese verunreinigt sind und sich die Mieze dann dabei mit Parasiten wie Spul- und Hakenwürmer infiziert. Durch die Wurmeier sind diese ebenso auf den Menschen übertragbar. Falls die Samtpfote besonders intensiv an etwas schnüffelt, sollte man sich, davon über-zeugen, dass es nichts ist, dass ihr gefährlich werden könnte, da es immer wie-der vorkommt, dass Katzen zum Beispiel durch Giftköder für Hunde zu Schaden kommen. Es ist also sehr wichtig und versteht sich eigentlich von selbst, beim Spaziergang mit seinem Stubentiger, sowohl ihn als auch die Umgebung immer im Blick zu haben und nicht, wie es oft bei so manchen Hundehaltern zu beob-achten ist, sich aufs Handy zu konzentrieren. 

 

Im Laufe der Zeit ist es möglich, dass sich so manche Stubentiger zur Abenteu-erer-Katzen entwickeln, die man überall mit hinnehmen kann und das vielleicht sogar ohne Leine, während sich andere Miezen draußen auf Dauer sichtlich un-wohl fühlen. In solchen Fällen ist es daher besser, das Ganze sein zu lassen und die Katzen nicht weiter damit zu belästigen.