Ein Kitten zieht ein: So beschäftigst du dein neues Familienmitglied

Babykatze in der Wohnung

Ein Kitten zieht ein: So beschäftigst du dein neues Familienmitglied

Wenn du dich dafür entschieden hast, ein Kitten zu adoptieren (die Trennung von der Katzenmama sollte  frühestens nach der 12. Lebenswoche erfolgen), ist die Vorfreude groß. Wie aufregend ist es doch, dass bald eine tapsige Fellnase dein Zuhause auf den Kopf stellen wird! Doch ein Kätzchen im Haushalt ist auch eine große Herausforderung und es braucht vor allem viel Aufmerksamkeit. Du solltest dich daher auf den Einzug der kleinen Samtpfote gut vorbereiten. Dazu gehört unter anderem die Bereitstellung verschiedener Beschäftigungsmöglichkeiten für das Jungtier. Hier erfährst du, wie es dem kleinen Stubentiger nicht langweilig wird und was bei der Auswahl des richtigen Spielzeuges wichtig ist.

 

Darum solltest du auf die artgerechte Beschäftigung deiner Jungkatze besonders viel Wert legen

Zunächst einmal: Als verantwortungsbewusste/r Katzenmama oder Katzenpapa weißt du natürlich, dass du eine Samtpfote nie allein halten solltest. Besonders Wohnungskatzen benötigen einen Artgenossen. Wenn du dich dafür entscheidest, Katzen aufzunehmen, bietet sich die Adoption von Geschwisterkindern an. Diese sind seit ihrer Geburt aneinander gewöhnt, was das Ankommen im neuen Zuhause vereinfacht. Sie sind im gleichen Alter, haben ähnliche Bedürfnisse und einen Spielkameraden. Trotzdem solltest du von Beginn an auch weitere Möglichkeiten bieten, die deine Kitten beschäftigen. Spielzeug sollte immer Bestandteil der Erstausstattung sein. Kümmere dich am besten schon rechtzeitig vor dem Einzug um Spielmöglichkeiten.

Sicheres und für Katzenkinder geeignetes Spielzeug fördert zum einen die Auslastung des kleinen Wirbelwindes. Wenn sich dein Kitten langweilt, wird es viel wahrscheinlicher Unfug anrichten und öfter eher ungeeignete Gegenstände zum Spielzeug erklären. Ausgewählte Spielwaren fördern zum anderen von Beginn an die Koordination, Bewegung und Intelligenz des Jungtieres. Sie bieten ebenso eine gute Möglichkeit, dich selbst mit deinem Kitten zu beschäftigen.

Dabei kommt immer nur ein Spielobjekt zum Einsatz, auf das sich der Stubentiger konzentrieren kann. Sobald das Interesse daran nachlässt, sollte es weggeräumt und gegen ein anderes ausgetauscht werden, damit es auch am nächsten oder übernächsten Tag wieder erneut seinen Reiz auf das Kätzchen ausübt. Es ist auch möglich, dass die Reaktion auf das angebotene Spielzeug immer wieder einmal von vornherein negativ ausfällt, weil der Katze gerade der Sinn nach einer andersartigen Beschäftigung steht oder sie überhaupt ein anderer Spieltyp ist.

Zwischendurch können selbst Fang- und Versteckspiele für gute Unterhaltung sorgen. Wie Hunde zu apportieren machen so manche Samtpfötchen für ihr Leben gern. Sie warten ganz gespannt darauf, dass du das von ihnen zurückgebrachte Objekt wieder wirfst und sie es erneut fangen und dir bringen können. Andere wiederum finden Gefallen daran, eine Beute nach der anderen einfach wegzuschleppen, um diese dann irgendwo liegen zu lassen oder zu verstecken. Da deine Fellnase sofort merkt, wenn du nicht ganz bei der Sache bist, ist es wichtig, dass du dich ihr während der gemeinsamen Spielzeit voll und ganz widmest. So lernst du auch am besten ihre Vorlieben kennen. Es fördert außerdem die Bindung zwischen Mensch und Tier, kann anfängliche Berührungsängste deiner Mieze dir gegenüber abbauen und ist Voraussetzung für ein lebenslang andauerndes Vertrauensverhältnis.

 

Katzenkinder beschäftigen: Welche Spielzeuge eignen sich?

Die meisten Spielzeuge für Katzen, die du im Handel kaufen kannst, sind auch für Kitten geeignet. Achte jedoch darauf, dass die Produkte bissfest und frei von Giften und scharfen Kanten sind sowie keine Kleinteile enthalten, die deine Samtpfote verschlucken könnte. Lege Wert auf eine gute Qualität. Besonders günstige Katzenangeln sind häufig nicht besonders langlebig. Die Bestandteile wie Federn und Bänder lösen sich schnell in ihre Einzelteile auf, was für dein Kitten lebensgefährlich werden kann.

Nicht nur bei Jungtieren ist alles, was sich bewegt, blinkt oder Geräusche macht, besonders beliebt. Es muss jedoch nicht immer das teure Plastik-Produkt mit Batteriebetrieb sein. Über eine (hochwertige) Katzenangel, Filzbälle zum Toben und Jagen und einen Katzentunnel, der zum Rascheln und Verstecken einlädt, wird sich dein flauschiger Mitbewohner genauso freuen.

Auch kleine, mit Katzenminze oder Baldrian gefüllte, Kissen verleiten durch ihren speziellen Duft zum Kuscheln, Beißen und Spielen. Apropos Geruch: Wenn dein Kätzchen vom Züchter kommt, kannst du diesen darum bitten, dir ein benutztes Spielzeug aus dem "Welpenstall" mitzugeben. Ein nach der Mutter und Geschwistern duftendes Bällchen oder Kuscheltier wird deinem Kitten den anfänglichen Trennungsschmerz erleichtern.

Zur Beschäftigung besonders pädagogisch wertvoll sind Fummelbretter, Futterbälle und andere Intelligenzspielzeuge, mit denen du das Kleine durch den geschickten Einsatz von Leckerli zu einem richtigen Schlaufuchs heranzüchten kannst.

Im Handel findest du auch extra für Kitten konzipierte Produkte. Für eine Jungkatze eignet sich ein spezieller Kitten-Kratzbaum. Dieser ist nicht so hoch und das Kätzchen kann beim Tollen auch einmal ohne Gefahr herunterplumpsen. So eine Kratzmöglichkeit ist von Anfang an wichtig: Damit gewöhnst du die kleine Fellnase gleich daran, ihre Krallen nicht an Couch und Tapete zu schärfen. Hier kannst du nachlesen, warum ein Kratzbaum außerdem wichtig für deinen Stubentiger ist.

Wenn das neue Familienmitglied schon sehr jung, das heißt ab einem Alter von 12 Wochen, bei dir einzieht, ist ein spezielles Beißspielzeug für Katzen empfehlenswert, da die Kleinen alles, was ihr Interesse weckt, mit einem Bisstest prüfen. Außerdem findet im Alter zwischen drei und sechs Monaten bei den Kätzchen im allgemeinen der Zahnwechsel statt, der ihnen durch das Beißen erträglicher gemacht werden kann. Wenn du dem kleinen Stubentiger dafür  etwas Geeignetes anbietest, muss er sich so nicht mit anderen Gegenständen wie Schuhen, Kissen oder dem Mobiliar behelfen.

 

Laserpointer als Katzenspielzeug: Ja oder Nein?

Laserpointer kannst du in vielen Zoofachgeschäften kaufen. Für Katzenhalter ist der Lichtzeiger mit dem kleinen roten Punkt mitunter eine bequeme Möglichkeit, mit dem Haustier zu spielen und dabei im Sessel sitzen bleiben zu dürfen. Die Miezen reagieren fast schon fanatisch auf den durch die Wohnung rasenden Punkt. Doch zu empfehlen ist diese Form der Beschäftigung nicht unbedingt und wird auch von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) nicht befürwortet. Katzen sind sehr lichtempfindlich - noch mehr als der Mensch. Leuchtest du ihnen mit dem Laser versehentlich in die Augen, können diese nachhaltig be-schädigt werden. Das ist auch der Fall, wenn das Licht z. B. von glänzenden Fliesen stark reflektiert wird.

Bei der ständigen Verfolgung des roten Punktes wird zwar meistens der Jagdtrieb der Katze gestillt und sie körperlich ausgelastet, sie bekommt diesen jedoch nie zu greifen, was eher frustrierend sein kann und mit-unter sogar Stress erzeugt. Setze daher lieber auf ein haptisches Spielzeug für Kitten, mit dem du mehrere Sinne der kleinen Samtpfote fördern kannst. Wenn es dennoch ab und zu ein Laserpointer sein soll, dann verwende bitte einen speziellen für Katzen, der weniger lichtstark ist. Achte auch darauf, dass dieser nicht selbstständig mit einem Zufallsgenerator funktioniert, da hierbei die Gefahr be-steht, dass der Strahl in die Augen der Miezen trifft. Außerdem sollten keine Laserpointer mit grünem Licht zum Einsatz kommen, da es noch stärker wahrgenommen wird. Auf jeden Fall darf die Spieleinheit nicht zu lange dauern und der Stubentiger muss für seinen, nicht wirklich greifbaren, Jagderfolg immer gelobt und mit einem Leckerli belohnt werden.

 

Spielzeug für Kitten selbst machen

Davon hast du sicher zumindest schon gehört: Der Stubentiger lässt die teure Hightech-Maus links liegen und beschäftigt sich stattdessen lieber leidenschaftlich mit einer leeren Klopapierrolle oder einem Papierknäuel. Alltagsgegenstände lassen sich einfach zu Katzenspielzeug umfunktionieren. Wenn du gern bastelst, kannst du beispielsweise Löcher in einen kleinen Karton schneiden. In diesem versteckst du Leckerli, die dein Kätzchen dann herausfischen darf. Auch ein Korken oder eine alte Socke an einer Schnur können eine fabelhafte Beschäftigungsmöglichkeit sein.

Bewegst du kleine Gegenstände unter einem Tuch oder ziehst diese an einem Bändchen in Schlangenlinien und wechselndem Tempo ruckartig von der Katze weg, so wie sich ein echtes Beutetier auf der Flucht verhalten würde, aktivierst du auf jeden Fall ihre natürliche Lust aufs Jagen und ihr Beutefangverhalten. Je nach Lebensalter empfiehlt es sich dabei auch mal eine Pause einzulegen, um das Kätzchen nicht zu überfordern. Bitte beachte, dass sich dein Kitten an deinem selbstgemachten Spielzeug nicht verletzen, verschlucken oder strangulieren kann. Geschenkbänder und Tüten sind für junge und ältere Katzen interessant, können jedoch auch sehr gefährlich werden. Wenn du eine Papiertüte zum Spielen zur Verfügung stellst, solltest du vorher immer die Henkel entfernen.

 

Kätzchen und Spielzeug sind eingezogen? Was du nun beachten solltest!

Mit Katzenkindern ist es wie mit Menschenkindern: Sie lieben die Abwechslung, aber zu viel Spielzeug auf einmal kann sie auch überfordern. Stelle ihnen daher am besten nicht gleich alles vor die Nase, das du besorgt hast. Räume stattdes-sen immer mal etwas weg und überrasche sie mit einem neuen Spielzeug. Eine gewisse Auswahl ist dennoch wichtig, damit sich deine Katze nicht langweilt.

Ansonsten vergreift sie sich womöglich aus Frust an anderen Gegenständen in dei-ner Wohnung. Übrigens: Kitten haben von Haus aus eine kurze Aufmerksam-keitsspanne. Sei deshalb nicht traurig, wenn du ihm gerade ein neues Spielzeug präsentierst und es sich schon nach kurzer Zeit lieber etwas anderem widmet oder ihre Spiellust vorbei ist. Beendest jedoch du die Spieleinheit, dann schließe diese mit ein paar Schmuse- und Streicheleinheiten ab.

 

Womit du dein Kitten noch beschäftigen kannst

Katzen sind nacht- bzw. dämmerungsaktiv und passen ihren Tagesrhythmus erst nach einiger Zeit dem des zweibeinigen Mitbewohners an. Daher sollte nicht nur tagsüber für Action gesorgt sein, damit keine Kabel oder anderen Gegenstände daran glauben müssen. Auch wenn du nicht zu Hause bist und dein kleiner Stubentiger daheim die Stellung hält, kannst du nicht nur mit Spielzeugen Langeweile vermeiden und dein Kitten allein beschäftigen.

Besonders Suchspiele bieten sich dafür an, da diese den Jagdtrieb fördern und gleichzeitig für Belohnung sorgen: Verstecke vor dem Zubettgehen oder bevor du das Haus verlässt Leckerli in deiner Wohnung. Dein Kitten entdeckt dabei ganz spielerisch sein neues Zuhause und ist gleichzeitig für eine längere Zeit beschäftigt. Sorge außerdem für einen bequemen Platz am Fenster. Es gibt spezielle Auflagen für das Fensterbrett, das deine kleine Katze zum gemütlichen Beobachten und Dösen einlädt.

Zeigt ein ansonsten spielfreudiges Tier keine Interesse an jeglicher Art der Be-schäftigung könnte dies ein Hinweis auf eine Erkrankung oder ein Problem sein, dass die Mieze belastet. Dem solltest du auf jeden Fall auf den Grund gehen.